Warum heutige Boiler ganz anders funktionieren

Während unsere Eltern noch in vielen Haushalten einen kleinen Elektroboiler hatten, wurden später grössere Elektro-Boiler mit mehreren Hundert Litern Wasser modern. Solche Behälter, deren Wasser durch Strom aufgeheizt wird, werden allerdings kaum noch neu in Schweizer Gebäuden eingebaut, weil moderne Wärmepumpen-Boiler viel fortschrittlicher sind.

Wie Oma und Opa Wasser warm gemacht haben

Oma und Opa haben mit Öl oder Gas Wasser für einen Boiler erhitzt, um stets einen ausreichend grossen Vorrat warmes Wasser im Haus zu haben, falls es mal gebraucht wird. Hinsichtlich Energieeffizienz aus heutiger Sicht eine wenig kostengünstige Methode. Aus Nachhaltigkeitsgründen ohnehin fragwürdig. Spätere Modelle heizten das Wasser mit Strom auf: Man schickte Strom durch eine Heizspirale, die dann glühte, während sie Strom verbrauchte und damit das Wasser erwärmte.

Heute ist man gewohnt, dass aus dem Hahn sofort warmes Wasser kommt. Das war nicht immer so.

 

Und wie geht Boiler heute?

Bei einem modernen Wärmepumpenboiler braucht man keinen Strom mehr, um das Wasser zu erhitzen, sondern saugt z.B. Luft über einen Ventilator an, mit der man dann ein Kältemittel erwärmt. Verdichtet man mit einem Kompressor das Kältemittel, steigt die Kältemittel-Temperatur weiter an. Über einen Wärmetauscher wird dann die Wärme des Kältemittels auf das im Wärmepumpenboiler befindliche Wasser übertragen. Zwar braucht man auch Strom, um den Ventilator und den Kompressor zu betreiben, aber weit weniger als ein Elektroboiler früher gebraucht hat. Die Wärme kommt nicht durch den Strom, sondern wird z.B. der Umgebungsluft entzogen. Das funktioniert auch im Winter.

Wärmepumpenboiler können z.B. die Luft entnehmen:

  • Von aussen, also z.B. aus dem Garten
  • Aus einem Innenraum, z.B. der erwärmten Luft im Heizungskeller
  • Aus verbrauchter Abluft des Wohnbereichs (Brauchwasserwärmepumpe)

Bereits bei der Anschaffung solcher Systeme legt man sich fest, woher die Luft bezogen wird.

Boiler mit Photovoltaik koppeln

Besonders lohnenswert ist es natürlich, den Strom für den Betrieb des Wärmepumpenboilers aus Photovoltaik zu beziehen. Wer die Möglichkeit hat, mit Solarelementen auf dem Dach, dem Carport oder dem Balkon den Strom für die Wärmepumpe zu erzeugen, dessen laufende Kosten für die Warmwassererzeugung gehen dann gegen Null. Die Ausnutzung erneuerbare Energien über diese Technik trägt mit dazu bei, den Abbau und das Verheizen fossiler Brennstoffe zu minimieren und damit das Klima der Erde zu schonen.

Was es in Altbauten noch gibt

In manchen Altbauten, in denen der Wasseranschluss sich in der Wand oberhalb des Spülbeckens befindet, findet man häufig noch die Vorgänger von Durchlauferhitzer, nämlich 3- oder 5-Liter-Wasserboiler, in denen man Wasser eingelassen hat, welches dann (z.B. zum Spülen) erhitzt wurde und sofort wieder ausgelassen wurde. Weil warmes Wasser dort nicht ständig verfügbar ist, gilt das als wenig komfortabel und verbraucht überdies eine Menge Strom. In heutigen Haushalten kann man sich dies nur noch schwer vorstellen, sondern man dreht den Warmwasserhahn auf und es strömt sofort warmes Wasser heraus.

In Neubauten sorgt heute eine Wärmepumpe für warmes Wasser – äusserst energieeffizient

 

Neuinstallation von reinen Elektroboilern oft schon verboten

In der Schweiz ist die Neuinstallation von reinen Elektroboilern wegen der Energievergeudung heute bereits vielerorts verboten. Teilweise besteht sogar eine  Sanierungspflicht für solche Elektro-Wassererwärmer. Die Kantone haben dazu eine Übergangsfrist von 15 Jahren vorgegeben, innerhalb derer solche Altgeräte ausgetauscht werden müssen. Bei Neubauten setzt man ohnehin auf erneuerbare Energien und Wärmepumpen-Technik.